Verkehrsökologie

Technische Universität Dresden: Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr Lehrstuhl für Verkehrsökologie, Prof. Dr.-Ing. Udo Jürgen Becker

Ziel der ökologischen Gesamtbewertung des OH-Sytems mittels Modellrechnungen, die sowohl den Betrieb als auch den Bau des Systems berücksichtigen, ist der Ausschluss negativer Gesamtauswirkungen bzgl. Klimaschutz, Luftqualität, Lärmpegel, Ressourcenverbrauch und Naturschutz.

Ökologische Gesamt­bewertung des OH-Systems

Im Rahmen des Feldversuches eHighway Schleswig-Holsteins werden die Umweltauswirkungen des OH-Systems erforscht. Das Ziel ist eine ökologische Gesamtbewertung des Systems mit seinen positiven und negativen Wirkungszusammenhängen bzgl. Klimaschutz, Luftqualität, Lärmschutz, Ressourcenverbrauch, Naturschutz und weiterer denkbarer ökologischer Auswirkungen. Grundlage für diese Bewertungen sind Modellrechnungen. Hierzu werden neben den im Feldversuch ermittelten Verbrauchsdaten u. a. Prognosedaten bzgl. des Strommixes und der Stromemissionsfaktoren berücksichtigt. Die Gesamtbilanzierung bezieht weiter die Herstellung des Systems (Oberleitungsinfrastruktur und Fahrzeuge, Produktion, Bau etc.) mit in die Analyse ein und bewertet somit den damit verbundenen Ressourcenverbrauch.

Eine Grundlage hierfür bildet ein im Projekt ENUBA 2 entwickeltes ökologisches Bewertungstool. Bereits gewonnene Ergebnisse zu den Umweltauswirkungen werden anhand der neuen Messergebnisse aus dem Feldversuch verifiziert. Für die bevorstehende ganzheitliche Umweltbewertung wurden im Rahmen des wissenschaftlichen Diskurses Annahmen zur Berechnungsgrundlage getroffen, mit denen eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus dem eHighway-Forschungsverbund bzw. aus den drei Feldversuchen hergestellt werden kann.

Ökologische Bewertung - Wirkungszusammenhänge

Ökologisches Be­wer­tungs­tool

Mit Hilfe des Bewertungstools können Direktvergleiche zwischen Oberleitungshybrid(OH)-Lkw und Diesel-Lkw dargestellt und für verschiedene Fahrleistungs- und Strommixentwicklungsszenarien Minderungspotenziale bis 2050 abgeschätzt werden.

Treiberbaum des ökologischen Bewertungstools

Dr.-Ing. Falk Richter im Interview

Dr.-Ing. Falk Richter, tätig am Lehrstuhl für Verkehrsökologie an der Technischen Universität Dresden, untersucht im Feldversuch eHighway Schleswig-Holstein mithilfe spezieller Bewertungstools die Umwelteffekte der eingesetzten Oberleitungs-Lkw.

 

„Wir testen genau diesen Oberleitungs-Lkw und versuchen, belastbare Werte zu seiner Anwendbarkeit und zu seinen Verbräuchen in diesem Feldversuch zu bestimmen. Und auf diesen 5 Kilometern sind die Verbrauchswerte sehr gut, wenn der Lkw wirklich elektrisch fahren kann.“, erklärt Dr. Falk Richter.