Feldversuch eHighway Schleswig-Holstein

Oberleitungsinfrastruktur

Die grundlegende Technik des eHighway stammt aus dem Bereich der bekannten oberleitungsgebundenen Verkehrssysteme (Straßenbahn, Trolleybus u.ä.) und wurde für den Einsatz bei LKW auf Fernstraßen weiterentwickelt. Sie besteht aus der ortsfesten Oberleitungsinfrastruktur, die elektrische Energie für den Antrieb schwerer Nutzfahrzeuge auf Fernstraßen bereitstellt, und eben diesen Fahrzeugen, die mit speziellen Stromabnehmern ausgerüstet sein müssen – sogenannte O-LKW.

Oberleitungsinfrastruktur

Die Oberleitungsinfrastruktur besteht aus Gleichrichterunterwerken (GUw) und einer zweipoligen Oberleitung, die über ein Mastsystem in Form von Kettenwerken über der Straße montiert ist.

Unterwerke

Die Gleichrichterunterwerke dienen der Energieversorgung der Oberleitung und werden über den Netzanschlusspunkt (NAP) aus dem öffentlichen Stromnetz gespeist. Die ankommende Versorgungsspannung wird hier auf die von den Fahrzeugen benötigte Nennspannung transformiert und gleichgerichtet. Außerdem befinden sich Schalt- und Steuerungsanlagen in den GUw, die für den Systembetrieb benötigt werden.

Mastsystem

Das Mastsystem besteht aus Masten mit Quertrageinrichtungen und weiteren Anbauteilen, die zu Befestigung der Kettenwerke dienen. Im Fall des Feldversuches ist der Mast im Böschungsbereich der Autobahn gegründet. Dieser weist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten eine Höhe von ca. 12 Meter über der Fahrbahnoberkante (FOK) auf. Am Mast ist in einer Höhe von ca. 8 Metern eine Quertrageinrichtung montiert, die über den rechten Fahrstreifen ragt. Hier dienen Hängesäulen und Seitenhalter zur Befestigung der Kettenwerke.
Der Abstand der einzelnen Mastsysteme zueinander liegt zwischen 20 und 60 Metern und hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab.

Kettenwerke

Für die zweipolige gleichstromseitige Versorgung der O-LKW sind zwei Kettenwerke (Minus-/Pluspol) je Fahrtrichtung notwendig. Die Kettenwerke sind als sogenannte Hochketten ausgeführt und bestehen jeweils aus Tragseil, Hängern und dem Fahrdraht.
Die Fahrdrähte sind parallel zum Fahrbahnverlauf ausgerichtet, die Kettenwerke verlaufen daher im Kurvenbereich windschief.
Die Länge eines Kettenwerkes ist technisch auf ca. 1,5 Kilometer begrenzt. Der direkte Übergang von einem ins nächste Kettenwerk geschieht in sogenannten Parallelfeldern. In diesen Bereichen wird das endende und das neu beginnende Kettenwerk parallel geführt, um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung bereitzustellen.